Der Angriff von Fans von Borussia Dortmund und Rot-Weiss Essen auf Anhänger des FC Schalke 04 vor gut drei Monaten wirkt weiter nach. An diesem Dienstagmorgen (23. Mai) führte die Gelsenkirchener Polizei eine Razzia durch und durchsuchte nach eigenen Angaben 25 Objekte in mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen.
Hintergrund: In den frühen Morgenstunden des 19. Februar wurden Schalker vor der Abfahrt zum Auswärtsspiel bei Union Berlin in der Gelsenkirchener Daimlerstraße von mehr als 100 Personen attackiert, die der Fanszene von BVB und RWE zugeordnet werden. Wie Videoaufnahmen zeigten, entstand eine Massenschlägerei, bei der auch Waffen wie Baseballschläger eingesetzt wurden. Vier Personen trugen schwere Verletzungen davon, darunter ein Busfahrer.
Aufgrund der Vorkommnisse war es schon am 9. März zu einer Razzia gekommen. Damals wurde Polizeieingaben zufolge "umfangreiches Beweismaterial" sichergestellt - unter anderem Feuerwerkskörper, Krankschreibungen, Schutzbewaffnungen und Testosteron-Ampullen. Festnahmen gab es nicht.
Auch ein Vereinsheim der Schalker Ultras wurde von den Beamten durchsucht. Der Verein zeigte sich von dem Ausmaß des Einsatzes "durchaus überrascht".
In den folgenden Wochen seien die intensiven Ermittlungen laut Polizei fortgeführt worden. An diesem Dienstag gab es ab 6 Uhr erneute Durchsuchungen, die von der zuständigen Staatsanwaltschaft Essen angeordnet wurden. Diesmal waren Objekte in den Städten Gelsenkirchen, Essen, Dortmund, Unna, Herne, Münster, Velbert, Gronau und Gevelsberg von der Razzia betroffen. Dabei wurde die Polizei von örtlichen Einsatzkräften unterstützt. Über Ergebnisse des Einsatzes haben die Behörden bislang noch nicht informiert.